Zeugnisse in der Bewerbung – Wichtige Tipps und Informationen
Damit Sie mit Ihren Bewerbungsunterlagen einen positiven Eindruck bei einem potentiellen zukünftigen Arbeitgeber hinterlassen, sollten Sie auf die richtige Zusammenstellung sowie auch auf die Vollständigkeit der Unterlagen achten. Neben dem obligatorischen Lebenslauf sowie einem individuellen Bewerbungsschreiben sind vor allem Zeugnisse in der Bewerbung überaus relevant. Sie weisen Ihre Qualifikationen, Ihre bisherigen Berufserfahrungen sowie auch Ihre Fähigkeiten nach. Viele Jobsuchende denken, dass das Beifügen von Zeugnissen zur Bewerbung optional wäre und theoretisch auch weggelassen werden könnte. Dies ist definitiv nicht der Fall. Sollten Sie eine Bewerbung ohne Arbeitszeugnis, Ausbildungsnachweis oder Schulzeugnis abgeben, kommen Personaler schnell auf falsche Gedanken. Diesen negativen ersten Eindruck wieder bereinigen zu können, dürfte im Normalfall schwerfallen. Wer seine Bewerbung ohne Zeugnisse einreicht, muss davon ausgehen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird.
Doch welche Zeugnisse gehören eigentlich in die Bewerbung? Muss ein Schulzeugnis der Bewerbung beigelegt werden oder ist nur das letzte Arbeitszeugnis für die Bewerbung relevant? Im nachfolgenden Ratgeber stellen wir Ihnen alle wichtigen Informationen rund um das Thema Zeugnisse und Bewerbung vor. So können Sie sicher sein, dass Sie bei der Zusammenstellung Ihrer nächsten Bewerbungsmappe auf der richtigen Fährte sind.
Bewerbung: Welche Zeugnisse kommen in Frage?
Wenn es um die richtigen Zeugnisse für die Bewerbungsmappe geht, dann denken die meisten Menschen zunächst an das letzte Arbeitszeugnis. Dieses sollte auch tatsächlich ein wichtiger Bestandteil jeder professionellen und sorgfältig zusammengestellten Mappe sein. Darüber hinaus können aber auch noch andere Zeugnisse wichtig werden:
- Schulzeugnis
- Abiturzeugnis
- Hochschulabschlusszeugnis
- Weiterbildungen
- Praktikumszeugnis
- persönliche Empfehlungsschreiben
Grundsätzlich gilt, dass Sie jede Ihrer beruflichen Qualifikationen im besten Fall mit einem passenden Arbeitszeugnis belegen sollten. Besonders wichtig sind deshalb sowohl Arbeitszeugnisse in der Bewerbung als auch Hochschulabschlusszeugnisse oder Ausbildungsnachweise. Wenn Sie beispielsweise in Ihrem Lebenslauf ein abgeschlossenes Studium in Geschichte angeben, dann sollten Sie das dazu passende Ausbildungszeugnis auch in der Bewerbung nachweisen. Andernfalls gehen Personaler davon aus, dass Sie diesbezüglich etwas zu verbergen haben und im schlimmsten Fall wird Ihre Bewerbung allein deshalb von vornherein abgelehnt.
Auf der anderen Seite sollten Sie einen Personaler mit Ihrer Bewerbung sowie den beigefügten Unterlagen auch nicht überfordern. Ab einem bestimmten Alter und mit einer gewissen beruflichen Erfahrung ist beispielsweise das Schulzeugnis in der Bewerbung nicht mehr relevant. Eine Faustregel besagt, dass grundsätzlich nicht mehr als sieben oder acht verschiedene Zeugnisse in einer Bewerbungsmappe vorgelegt werden sollten. Doch nach welchen Kriterien sollten Sie entscheiden, welche Zeugnisse in die Bewerbung gehören und welche nicht?
Schulzeugnis und Bewerbung
Wenn es um das Thema Schulzeugnis und Bewerbung geht, fragen sich viele Jobsuchende zu Recht, ob sie das Zeugnis von ihrem Schulabschluss tatsächlich in die Bewerbungsmappe einfügen müssen. Tatsächlich gibt es hierbei einen gewissen Spielraum. Unterschieden werden sollte zwischen den verschiedenen Bewerbungsarten, dem Alter des Jobsuchenden und den übrigen Qualifikationen. Wer sich direkt nach der Schule um einen Ausbildungsplatz bemüht oder unmittelbar nach seinem Hochschulabschluss einen Job antreten möchte, der sollte sein Schulzeugnis in die Bewerbung integrieren. Auch für den Fall, dass Sie über eine besonders geringe Anzahl an Zeugnissen verfügen, weil Sie beispielsweise noch nicht sehr viele berufliche Erfahrungen sammeln durften, lohnt es sich das Schulzeugnis einzufügen. Anders sieht es dagegen aus, wenn ein Jobsuchender jenseits der 40 nach einer beruflichen Neuorientierung sucht. In diesem Fall dürfte das letzte Schulzeugnis keine wirkliche Aussagekraft mehr besitzen, um die Fähigkeiten und Qualifikationen des Bewerbers einschätzen zu können, und kann dementsprechend weggelassen werden.
Achtung: Viele Arbeitssuchende, die eine Bewerbungsmappe zusammenstellen, verzichten auf das Einreichen des letzten Schulzeugnisses, weil sie sich für schlechte Noten schämen. Dieses Vorhaben sollte schleunigst ad acta gelegt werden. Tatsächlich interessieren sich Personaler weniger für die Noten per se, als viel mehr für einen lückenlosen Lebenslauf. Eine Fünf in Mathe ist zudem mit großer Wahrscheinlichkeit irrelevant, wenn Sie sich beispielsweise auf eine Stelle als Tierpfleger bewerben.
Hochschulzeugnis und Bewerbung
Wer ein Hochschulstudium absolviert hat, sollte hierauf nicht nur mächtig stolz sein, sondern selbiges auch unbedingt in der eigenen Bewerbungsmappe einfügen. Das Zeugnis ist ein Nachweis Ihrer universitären Leistung und befähigt Sie unter Umständen außerdem auch zum Tragen eines akademischen Titels. Darüber hinaus ist Ihr Studium mit großer Wahrscheinlichkeit von nicht zu unterschätzender Relevanz für die Qualifikation, die Sie für die ausgeschriebene Stelle mitbringen. Selbst wenn Ihre Noten also nicht so toll sind, wie Sie sie vielleicht gern gehabt hätten, ist das kein Grund, dass Hochschulzeugnis einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Es ist eines der wichtigsten Zeugnisse in Ihrer Bewerbung, selbst wenn Ihr abgeschlossenes Studium für die Stelle, auf die Sie sich bewerben, nicht von Bedeutung zu sein scheint.
Arbeitszeugnis und Bewerbung
Damit Ihr zukünftiger Arbeitgeber auf den ersten Blick einschätzen kann, wie Sie sich im Zuge einer Festanstellung behaupten, wirft er gern einen Blick auf Ihre bisherigen Arbeitszeugnisse. In diesen Zeugnissen erfährt er nicht nur einiges über Ihre Qualifikationen und bisher absolvierte Tätigkeiten, sondern bekommt von Ihren bisherigen Arbeitgebern außerdem auch eine Einschätzung Ihrer Arbeitsweise sowie Ihrer Person. Dementsprechend muss das Arbeitszeugnis in die Bewerbung. Arbeitszeugnisse von Stellen, die Sie in Ihrem Lebenslauf angegeben haben, nicht in die Bewerbungsmappe zu integrieren, ist ein Fauxpas, den Sie sich besser nicht erlauben sollten.
Viele Jobsuchende bemerken erst nach der Ausstellung eines Arbeitszeugnisses, dass dieses nicht unbedingt schmeichelhaft ist. Geschrieben sind diese Arbeitszeugnisse schließlich in sogenannten Codes – jede Formulierung birgt eine für Sie oftmals nicht direkt offensichtliche Information, die ein Personaler dagegen direkt auf den ersten Blick erkennt. Prüfen Sie diese Codes unmittelbar, wenn Sie ein Arbeitszeugnis erhalten. Bei ungerechtfertigten negativen Bewertungen haben Sie binnen einer gewissen Zeitspanne das Recht eine Korrektur vom ehemaligen Arbeitgeber zu fordern. Nehmen Sie dieses Recht nicht wahr, müssen Sie ein negatives Arbeitszeugnis in der Bewerbungsmappe einreichen. Das ist immer noch besser, als es absichtlich zurückzuhalten.
Weiterbildungen sowie Praktikumszeugnisse in der Bewerbung
Wer sich weiterbildet, um beruflich voranzukommen, der darf dies einem potentiellen Arbeitgeber auch gern in seiner Bewerbung mitteilen. Allerdings gilt hierbei die Devise, dass Praktikumszeugnisse und Nachweise für Weiterbildungen immer in Maßen und nicht in Massen vorgestellt werden sollten. Relevant ist, was für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung sein kann und wirklich Qualität hat. Ein dreistündiger Office-Schnupperkurs oder ein zweiwöchiger Italienisch-Sprachkurs zählen hier in der Regel nicht.